Ziemlich beste Freunde
Frankreich, 2011, Laufzeit: 112 Min., FSK 6
Der Film beginnt mit einer Verfolgungsjagd durch die Stadt Paris; die Hauptfiguren Driss und Philippe fahren zusammen in einem Maserati Quattroporte V zu schnell und liefern sich ein Rennen mit der Polizei. Driss wettet mit Philippe, der Polizei entkommen zu können. Allerdings kann diese die beiden stoppen. Aufgrund eines vorgetäuschten epileptischen Anfalls von Philippe können sie eine Strafe abwenden und werden stattdessen von den Polizeifahrzeugen zum nächstgelegenen Krankenhaus eskortiert. Diese Szene stellt für den Film eine zeitliche Vorblende dar.
Im Anschluss an diese Vorblende beginnt der Handlungsstrang mit dem Kennenlernen von Philippe und Driss. Der vermögende Philippe ist seit einem Paragliding-Unfall vom dritten Halswirbelkörper an abwärts gelähmt und sucht eine neue Pflegekraft. Driss, der kurz zuvor von einer sechsmonatigen Haftstrafe wegen Raubüberfalls entlassen wurde, bewirbt sich der Form halber um den Arbeitsplatz bei Philippe. Driss ist der Überzeugung, dass er eine Absage erhalten werde. Er möchte lediglich eine Unterschrift als Bestätigung, um sie dem Arbeitsamt vorlegen zu können, damit er Arbeitslosenunterstützung erhalten kann. Philippe zeigt sich von Driss beeindruckt, weil dieser kein Mitleid mit ihm hat und sich über seine körperliche Behinderung amüsiert. Daraufhin erhält Driss zu seiner Überraschung die Arbeitsstelle auf Probe.
Die Hauptfiguren zeichnen sich durch deutlich verschiedene Charaktere und Haltungen aus. Philippe ist verwitwet, hat eine Adoptivtochter und lebt mit etlichen Hausangestellten in einem Palais im Stadtteil Saint-Germain-des-Prés. Driss ist im Senegal geboren und in der Pariser Banlieue aufgewachsen. Angesichts dieser Gegensätze entwickelt sich im Verlauf des Films eine enge Freundschaft zwischen den Hauptcharakteren. Philippe erfährt über einen Freund von Driss’ krimineller Vergangenheit. Er ist aber darüber nicht besorgt, solange er seinen Job ohne Probleme ausführt. Philippe führt Driss an klassische Musik und Malerei heran. Driss bringt Philippe dazu, seine Brieffreundin Éléonore in Dünkirchen anzurufen und ihr ein Foto zu schicken. Ein vereinbartes Date findet jedoch nicht statt, da Philippe aus Angst kurz vor der für das Treffen vereinbarten Uhrzeit das Lokal verlässt. Als im selben Moment Éléonore das Lokal betritt, verdecken mehrere Personen die Sicht, so dass die beiden nicht aufeinandertreffen. Philippe, mit sich selbst unzufrieden, ruft Driss an und verlässt mit ihm Paris fluchtartig in einem Privat-Jet. Im Jet offenbart Philippe ihm, dass er für ein von ihm geschaffenes Gemälde 11.000 Euro erhalten habe, und übergibt ihm einen Umschlag mit dem Geld. Wie sich für Driss zeigt, gehen sie paragliden, und so steht der Senegalese plötzlich voller Angst vor seinem ersten Tandemflug.
Driss hat Probleme mit seiner Familie und verlässt Philippe nach einigen Monaten, als sein Stiefbruder Adama in der Villa auftaucht. Die Trennung fällt Philippe und Driss sichtlich schwer. Driss kehrt zu seiner Familie zurück und nimmt nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch eine Arbeit als Kurierfahrer an.
Philippe stellt nacheinander neue Pfleger auf Probe ein, die die Rolle von Driss nicht annähernd ausfüllen können. Die besorgte Hausdame Yvonne kontaktiert Driss, der nochmal zurück kommt, und die zu Filmbeginn gezeigte Verfolgungsjagd findet statt. „Und wie geht es jetzt weiter?“, fragt Philippe als sie vor dem Krankenhaus stehen. Driss fasst einen Plan und fährt mit Philippe an die Kanalküste.
Bei einem Restaurantbesuch verlässt Driss den Tisch und verspricht Philippe, dass dieser nicht alleine essen werde. Driss hat ein Date mit Philippes Brieffreundin Éléonore arrangiert, die kurz darauf erscheint.
Am Ende des Films wird eine kurze Aufnahme des echten Philippe Pozzo di Borgo und seines Freundes Abdel Yasmin Sellou gezeigt.